BW hat geschrieben:rocky hat geschrieben:Nazareth hat geschrieben:grüße aus der regenzeit
hier regnets auch grade
Dann gibt's auch von hier Grüße!
BW hat geschrieben:rocky hat geschrieben:Nazareth hat geschrieben:grüße aus der regenzeit
hier regnets auch grade
Dann gibt's auch von hier Grüße!
oolo hat geschrieben:BW hat geschrieben:rocky hat geschrieben:Nazareth hat geschrieben:grüße aus der regenzeit
hier regnets auch grade
Dann gibt's auch von hier Grüße!
Bonez hat geschrieben:Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm
Schöne Fotos in den Alben....aber der Bartwuchs
Nazareth hat geschrieben:Dinge, die ich mir nach Vietnam (leider) wieder abgewöhnen muss:
1)... mittags anderthalb Stunden Schlafen
2)... aufwachen und Lust auf Nudelsuppe mit Rindfleisch haben
3)... beim Essen laut schmatzen
4)... Essensreste einfach unter dem Tisch entsorgen
5)... einfach mal so tun, als würde ich kein Wort verstehen
6)... einfach so tun, als hätte ich alles verstanden
7)... Verkehrsregeln ignorieren und so fahren, wies mir passt
8)... um 21.00 schlafen gehen, ohne befürchten zu müssen, was zu verpassen
9)... es normal finden, wenn ich von allen angestarrt werde
10)... jeden Arbeitstag gemütlich mit einem Glas Ca Phe Sua Da beginnen
11)... das T-Shirt halb über den Bauch ziehen ohne dabei dämlich auszusehen
12)... mit dem Finger auf Leute zeigen
13)... laut über andere lästern, ohne dass sie es verstehen könnten
14)... laut hupen beim überholen, abbiegen, anfahren, wenden, einparken und sonst jeglicher Gelegenheit
to be continued...
Zuhause ist dort, wo man keinen Parkplatz suchen muss
10 Tage und knapp 900 Kilometer sind vorüber, stecken mir noch in Knochen, Hintern und Reifen aber schön wars allemal. Alles ist fast 100%ig nach Plan verlaufen, manches sogar besser, manches auch weniger. Aber ich fang einfach mal vorne an, die letzten Tage zu überarbeiten:
Einen Tag vor unserer Abreise hat sich Tom, unser norwegischer Bekannter aus Hue, noch spontan entschlossen, uns auf dem Trip zu begleiten. Die Planung hatten wir ja schon fertig, er musste einfach noch Rucksack und Mopped packen und am Mittwoch Morgen an der Tankstelle in unserem Dorf sein.
Das hat auch alles einwandfrei geklappt, aber dann hat sich die Abreise noch etwas verzögert. Es dauerte noch etwas bis jeder seinen Tank und seinen Geldbeutel aufgefüllt hatte, das Werkzeug zum Reifenwechseln musste noch eben besorgt werden und dann mussten wir nochmal zum Marktplatz, Sonnenbrillen und Spanngurte kaufen. Ich hielt es dort anscheinend für eine gute Idee, meinen Helm so auf den Boden fallen zu lassen, dass das Visier abbricht, und so hab ich mir auch gleich noch ein Neues anschrauben lassen. Da der Tag recht durchwachsen und neblig begonnen hatte, entschlossen wir uns für die südliche Startroute (siehe letzter Eintrag). Dann gings endlich los und wir schafften es pünktlich zum Mittagessen nach Danang, wo uns praller Sonnenschein erwartete, der uns bis zum Ende des Trips auch nicht wieder verlassen sollte. Da uns unser Chef knapp vor der Abfahrt noch informieren konnte, dass die Straße nach Pleiku gesperrt ist, zielten wir etwas weiter südlich bei Thanh My auf den Ho Chi Minh-Highway. Das waren ein paar Kilometer weniger, die Straße war gut ausgebaut und wir konnten uns so gemütlich Zeit lassen um pünktlich vor Einbruch der Dunkelheit unser erstes Hotel zu finden. Fazit des ersten Tages: Voller Erfolg! Bis auf ein unfreiwilliges Schlammbad für mein Moped und meine Beine. Wo soll man sonst auch hin, wenn einem ein LKW an einer Engstelle entgegen braust...? Aber das ist nunmal normaler Verkehr in Vietnam.
Der zweite Tag war für mich der Beste des ganzen Trips. Früh am Morgen verließen wir Thanh My und brachen endlich auf dem HCM-Highway in die Berge auf. Die Landschaft war wunderschön, die Strecke mit spannenden Kurven (selbst für meine 110 ccm Krücke) und der Verkehr hielt sich in Grenzen. Absolut kein Vergleich zu der dicht besiedelten Küstenregion Vietnams mit dem hektischen, meist schnurgeraden Highway 1. Bis zum Mittagessen fuhren wir größtenteils durch tropische Bergwälder, ein Wasserfall gab eine willkommene Abkühlung - und ich konnte meine Hose auch gleich etwas waschen, was ich im Hotel irgendwie verpasst hatte.
In einem kleinen Bergdorf gab es dann meiner Meinung nach das beste Essen der Reise, den üblichen Reis mit Fleisch, Fisch und Gemüse. Von dort ging es dann ziemlich steil und ziemlich zügig bergab und innerhalb weniger Kilometer verwandelte sich die Landschaft. War es vorher Regenwald, erinnerte es nun eher an Südeuropa. Für einen Moment dachte ich, wir hätten uns verfahren und wären wieder in der Sierra Nevada gelandet. Es wurde auch stetig wärmer und als wir endlich unser Tagesziel erreichten, war ich ziemlich erledigt: Plei Can, wenige Kilometer von der laotischen Grenze entfernt. Meine Mitreisenden gönnten mir keine große Pause, schließlich wollte man ja auch im vietnamesischen Hinterland wenigstens ein bisschen Weihnachten feiern... Ok, gut, irgendeinen Grund brauchten wir eben um uns unheimlich voll zu fressen und zu viel zu trinken. An den größten Teil dieses heiligen Abends kann ich mich leider/zum Glück nicht erinnern. Schuld war wohl der Liter norwegischer Aquavit, welchen Tom aus seiner Heimat mitgebracht hatte.
Aus diesem einfachen Grund, sah ich mich gezwungen, den 25. bis zum Nachmittag im Bett bzw. vor dem Klo zu verbringen. Nach längeren Überredungen durch Joe und Tom, haben wir dann aber doch noch 50 Kilometer bis nach Kon Tum geschafft. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz dient quasi als Umschlagplatz für Touris, welche die Bergvölker besuchen wollen. Trotzdem merkte man das der Stadt nicht sonderlich an und mir gefiel es relativ gut dort. Hätte ich geahnt, wie unser weiterer Trip verläuft, wäre ich gern einen Tag länger geblieben.
Aber so wollten wir das Stück zurück zur Küste nach Quy Nhon am nächsten Tag zügig hinter uns bringen.
Doch der 26. stand unter keinem guten Stern. Erst sprang Joes 50er Möhre nicht an, was aber mit einer neuen Zündkerze schließlich behoben war. Dann war die Straße südlich von Kon Tum in so miserablem Zustand, dass mir mein Moped quasi auseinander gefallen ist. Da ich ja über kaum erwähnenswerte Stoßdämpfer verfüge, haben die ständigen Vibrationen erst dazu geführt, dass meine Rückspiegel sich ständig lockerten. Nervig aber kein Schaden. Meinem Heck erging es allerdings weniger gut. Die Verkleidungsteile zerbröselten quasi an den angeschraubten Stellen, die Halterung des Rücklichts brach einfach durch und ich verlor dadurch das Glas des linken Blinkers. Also zweiter Werkstattbesuch des Tages - und das um 9:00 Uhr. Ein neues Rücklicht war aber schnell besorgt und die Verkleidung mit einem guten Stück Gaffa-Tape geheilt. Muss ja nicht schön aussehen und wird in 7,5 Monaten sowieso verschrottet. Nach dem Mittagessen hatte Joe dann wieder Probleme zu starten. Zusätzlich mit Rauch irgendwo aus dem Motor veranlasste uns das, die nächste Werkstatt aufzusuchen, was in Vietnam zum Glück kein Problem ist. Weiter als einen Kilometer muss man in der Regel nicht schieben - in diesem Fall waren es 10 Meter. Die nächsten 2 Stunden verbrachten Joe und Tom mit Billiard, während ich dem Mechaniker zuschaute. Dass Joe ebenfalls am ersten Tag ein Schlammbad genommen hatte, schien dem Motor nicht sonderlich gut bekommen zu sein. Also wurde erstmal gesäubert, Dichtungen ausgetauscht und dann lief das Ding wieder... für die nächsten 20 Kilometer. Dann fiel nämlich die Schaltwippe ab. Wohin die Schraube verschwunden ist, die das Ganze halten sollte, wissen wir bis heute nicht. Wieder mussten wir anhalten und eine neue Schraube besorgen. Zum Glück nichts Größeres und wir waren schnell wieder auf der Straße. Nach einer Weile hatte ich schon gedacht, jetzt kämen wir ohne Pannen weiter. Doch plötzlich war wieder niemand im Rückspiegel zu sehen. Ich fand die beiden Anderen einen Kilometer zurück... in einer Werkstatt. Joes Möhre hatte an einem Berg plötzlich den Geist aufgegeben. Die nächste Stunde nutzten Tom und ich, um mit der Dorfjugend Fußball zu spielen, während Joe diesmal zur Strafe auf das Gepäck aufpassen musste.
Mittlerweile hatte die Dämmerung begonnen und den Rest der Strecke mussten wir größtenteils im Dunkeln zurück legen. Zum Glück hielt Joe diesmal durch, am Tag ist der Verkehr in Vietnam schon recht lustig, aber in der Nacht wirds erst richtig spannend. LKWs und Autos fahren nämlich grundsätzlich mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern, am besten so viele Lampen an wie möglich. Ich verstehe noch nicht so ganz, warum sie das tun, vielleicht um besser gesehen zu werden... so einen 12-Tonner übersieht man ja auch mal schnell. Jedenfalls bleibt einem dann nichts anderes übrig, als sich hinter jemanden zu hängen, blind dem Rücklicht vor einem zu folgen und zu hoffen, dass er den Schlaglöchern ausweicht. Andernfalls fährt man nämlich wirklich blind in mögliche Löcher, Radfahrer oder Kinder.
Irgendwie haben wir dann aber doch noch die Stadt erreicht.
Unser einziger Reiseführer, der "Lonely Planet", hatte sich schon in Kon Tum als nicht mehr ganz so "lonely" erwiesen. In Quy Nhon jedoch, war er schlicht weitgehend nutzlos. Die empfohlenen Hotels waren allesamt überfüllt, das angepriesene australische Cafe existierte schon nicht mehr und das Essen in dem anderen Restaurant (ich nenne einfach mal keine Namen) war auch nicht wirklich der Hit. Alles in allem hat sich während der ganzen Reise der eigene Instinkt, etwas Menschenkenntniss und die Empfehlungen von Bekannten als einzige Hilfsmittel bewährt. Quy Nhon an sich ist ein hübsches Touristädtchen, das hauptsächlich von Vietnamesen besucht wird. Allerdings nichts, was uns wie erwartet mehrere Tage fesseln konnte. Der Zugang zum Badestrand kostete Eintritt und die Wellen wurden durch die Bucht geblockt. Also haben wir uns einen Tag lang gemütlich umgesehen und sind am 28. etwas früher als geplant zurück nach Hoi An aufgebrochen. Eigentlich dachten wir, noch einen Zwischenstopp einlegen zu müssen. Aber der Highway erwies sich an diesem Tag als derartig frei und Joes Moped plötzlich wieder als zuverlässig, dass wir schon am Abend des selben Tages dort ankamen.
Die restlichen Tage sind recht schnell erzählt: Der 29. Dezember wurde am Strand vergammelt, ebenso wie der 30. Am 31. führte uns Adrian noch zu Danangs Halbinsel, mit schönem Dschungel und einem schönen einsamen Felsstrand. Mein Silvesterabend verlief in diesem Jahr überraschend völlig ohne Chaos, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ich rechtzeitig den Heimweg angetreten bin, als es noch lustig war und ich noch etwas Geld in der Tasche übrig hatte. Ich muss mein Chaos wohl schon an Heiligabend aufgebraucht haben...
Nach einem faulen ersten Tag in 2010 ging es für mich dann gestern morgen wieder zurück in den Park, der Schimmel hatte sich aufgrund des schönen Wetters nicht aller meiner Sachen bemächtigt. Und pünktlich zum Ende unserer Reise hat es heute auch wieder geregnet. Jetzt heißt es erstmal zurück in den Alltag, an die Arbeit und Bilder durcharbeiten. Dann bekommt ihr auch was zu sehen.
Frohes Neues!
Nazareth hat geschrieben:Fotos folgen in den nächsten Tagen.
Nazareth hat geschrieben:7)... Verkehrsregeln ignorieren und so fahren, wies mir passt
derAlte hat geschrieben:Nazareth hat geschrieben:7)... Verkehrsregeln ignorieren und so fahren, wies mir passt
Jau, unsere Freunde haben den Verkehr an einer Kreuzung gefimt. Jeder fährt wie er will oder kann. Bei uns hätte es Tote gegeben.
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